Start des Aktionsbündnisses Kita.Macht.Bildung!

zur Sicherung frühkindlicher Bildung in Brandenburg

Anlässlich der Brandenburger Reformpläne im frühkindlichen Bildungsbereich positioniert sich das neue Bündnis Kita.Macht.Bildung! klar gegen Kürzungen bei Qualität, Personal und Finanzen. Mit sieben Kernanliegen fordert das Bündnis unter anderem eine auskömmliche Finanzierung, die Absicherung der dritten Betreuungsstufe und eine Sicherung der demografischen Rendite im Kita-System.

Potsdam, 18. September 2025.
Sinkende Kinderzahlen im Land Brandenburg sind kein Grund, um bei der frühkindlichen Bildung zu kürzen! Um die gesetzlichen Vorgaben bestmöglich erfüllen zu können, brauchen pädagogische Fachkräfte, Leitungen und Träger die notwendigen Rahmenbedingungen in den Kitas! Ankündigungen der Brandenburger Landesregierung, finanzielle Mittel einzufrieren oder gar abzusenken, stehen den ursprünglichen Ankündigungen von SPD und BSW diametral entgegen.

Vor diesem Hintergrund hat sich im Juni 2025 das brandenburgweite Aktionsbündnis Kita.Macht.Bildung! gegründet, dass am 18. September 2025 offiziell startet. Zum Pressegespräch stellten der GEW-Landesvorsitzender, Günther Fuchs, die Koordinatorin der AWO Landesarbeitsgemeinschaft Brandenburg, Diana Golze, Stefan Manthei, Referent Kinder- und Jugendhilfe beim Paritätischen Landesverband Brandenburg sowie Stefan Hoffschröer, Bereichsleiter Ost der Fröbel Bildung und Erziehung gGmbH das Bündnis und ihre Forderungen an die Landespolitik vor.

„Die vergangenen Monate waren dadurch gekennzeichnet, dass es von der Regierungskoalition sehr widersprüchliche Aussagen zur zukünftigen Finanzierung der Kindertageseinrichtungen und zur vorschulischen Bildung gegeben hat“, erklärte Günther Fuchs. „Wir wollen gemeinsam dafür Sorge tragen, dass der abgebrochene Kita-Reformprozess wieder aufgenommen wird. Die Fragen der Qualitätsentwicklung als auch der verlässlichen Ausfinanzierung der Kitas sollten im Konsens mit allen Beteiligten gelöst werden. Es ist für uns entscheidend, dass die demografische Rendite den Kindereinrichtungen dauerhaft zur Verfügung gestellt wird. Diese Ressourcen müssen der Qualitätsentwicklung und der Verbesserung der Personalschlüssel dienen. Jetzt ist die Zeit, in die Qualität unserer Kindertageseinrichtungen zu investieren. Allen Kürzungsüberlegungen in der Regierungskoalition erteilen wir eine entschiedene Absage“, so Fuchs.

„Die Kita ist ein wichtiger Ort, an dem Kinder aus unterschiedlichen Familien zusammenkommen“, betont Diana Golze. „Hier besteht die Chance, alle Kinder gleichermaßen zu erreichen und dazu beizutragen, „Armuts-Karrieren“ zu durchbrechen, Teilhabe zu ermöglichen und Chancengleichheit zu schaffen. Egal, ob Kinder mit einer Behinderung, mit Migrationsgeschichte oder aus Familien mit geringem Einkommen – sie alle brauchen eine gute Kindertagesbetreuung, die Bildung fördert, Miteinander ermöglicht und Nachteile versucht auszugleichen. Dafür braucht es gute und verlässliche Rahmenbedingungen, sowohl rechtlich aus auch personell und finanziell.“

„Die demographische Entwicklung in Brandenburg mit rückläufigen Kinderzahlen ist eine große Chance, um Fachkräfte zu entlasten und qualitative Verbesserungen umzusetzen – und sie ist ein enormes Risiko.“ schilderte Stefan Manthei. „Denn die Fachkräfte müssen auch bei sinkenden Kinderzahlen im System gehalten werden. Und die vom Landtag bereits 2023 beschlossenen Personalschlüsselverbesserungen gehören jetzt umgesetzt und nicht erneut aufgehoben oder verschoben. Das heißt aber auch: Wenn Finanzierung allein an Kinderzahlen und belegte Plätze gekoppelt bleibt, drohen Kürzungen und Schließungen genau dort, wo Qualität entsteht – vor Ort, in den Einrichtungen und Teams. Deshalb brauchen wir sehr schnell eindeutig bessere Rahmenbedingungen und eine Finanzierung, die Qualität unabhängig von den Kinderzahlen verlässlich absichert.“

Als Trägervertreter ergänzte Stefan Hoffschröer, dass beste Bildung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sei: „In einer immer älter werdenden Gesellschaft ist es absurd, bei den Jüngsten zu sparen. Die Landesregierung verspielt sehenden Auges die Chance, Brandenburg als Leuchtturm der frühen Bildung zu etablieren. Nicht kürzen, sondern Struktur- und Prozessqualität Hand in Hand entwickeln, das ist das Gebot der Stunde!“

Das Bündnis Kita.Macht.Bildung! versteht sich als parteiübergreifende Interessenvertretung. Es vertritt die Interessen der Mitgliedsorganisationen gegenüber der Brandenburger Landesregierung und den politischen Parteien. Die Bündnismitglieder stehen dafür ein, dass alle Kinder in den Brandenburger Kindertageseinrichtungen einen sicheren Ort finden, an dem sie mit hochwertiger Bildung, Betreuung und Erziehung aufwachsen können – ganz gleich, wo sie geboren sind oder mit ihren Eltern leben.

Das Bündnis Kita.Macht.Bildung! lädt alle Eltern, Organisationen, kommunale wie freie Träger, Wirtschaftsverbände, Kammern und kommunale Spitzenverbände herzlich sein, sich dem Bündnis anzuschließen und sich gemeinsam für die Kindertageseinrichtungen in Stadt und Land einzusetzen!

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